Kuba-Hilfe
Pate werden
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Patin Friederike Klein

Ganz unten in Párraga


Seit 2012 unterstützt Friedrike Klein ein Patenkind in Kuba und besucht es regelmäßig.




Patin Friederike Klein besucht regelmäßig ihr
Patenkind Patricia. Hier ein Foto von Ihrem Besuch
im Januar 2015.
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ennys Strahlen erleuchtet die dunkle Hütte, in der ihre Mutter mit Yennys Bruder (14), Schwester (9) und dem Großvater lebt. Ihr Lachen und ihre süße kleine Tochter Patricia María, mein Patenkind, lassen kurz vergessen, dass wir in Párraga sind, dem Armenviertel, in dem die Kuba-Hilfe einen Kindergarten und über Patenschaften viele Familien unterstützt.

Im Februar 2012, nach einer sehr beeindruckenden Kuba-Rundreise, hatte ich nach einer nicht politisch motivierten Hilfsorganisation gesucht, die Patenschaften vermittelt, weil ich mich auf schwer zu erklärende Weise mit den Menschen auf Kuba verbunden fühlte. Im Internet war ich auf den Verein Kuba-Hilfe gestoßen. Nun bin ich im August 2012 schon wieder in Kuba, nach nur einem halben Jahr, und habe das Glück, dass auch Bernhard Adolph in Havanna ist.

Er holt mich und meinen kubanischen Freund selbst in unserer Unterkunft ab und begleitet uns bei unserem Besuch des Kindergartens, der dank der Sommerferien gerade renoviert wird. Schwester Remedios zeigt uns alles und ich bin beeindruckt von ihrer Ausstrahlung, eine unwiderstehliche Mischung aus Optimismus, Tatkraft und Gottvertrauen. Auf der Fahrt zu meinem Patenkind wird schnell klar: Sie kennt jede Familie hier und weiß genau, wo welche Hilfe benötigt wird. So hilft sie, dass das Geld aus Deutschland für wirklich nötige Dinge ausgegeben wird.

Yenny und Patricia warten in der Hütte der Mutter auf uns, weil uns eigentlich die ganze Familie empfangen wollte. Doch ihre Mutter musste ins Krankenhaus – womöglich eine schwere Erkrankung. Ich muss schlucken – es ist doch so schon schwer genug. Yenny und ich versuchen, über meine bescheidenen Spanischkenntnisse hinweg auch ohne Dolmetscher zu kommunizieren und sind uns sehr sympathisch. Mein Patenkind Patricia scheint allerdings weiße Haut und rote Haare noch etwas befremdlich zu finden, was ich ihr nicht verübeln kann.

Dann fahren wir noch ein Stück weiter – in das Haus in dem Yenny und Patricia mit Patricias Vater leben. Es ist in einer Art Obdachlosensiedlung: Eine Reihe von Betonhäuschen mit Wellblechdach, ohne Wasser (der Brunnen ist vor der Siedlung), jetzt im August unendlich heiß. Jedes Häuschen umfasst einen Raum, eine kleine Kammer als Abort und eine Art Kochnische. Alles düster, heiß und grau. Die Erwachsenen schlafen auf einer reichlich dünnen Unterlage auf dem Boden. Das einzig Erfreuliche in diesem Raum scheint mir das Kinderbettchen, eine deutliche Spur meiner Unterstützung. Und ich spüre, dass für Yenny diese Unterstützung ein wichtiger Hoffnungsschimmer ist.

Ich bin sehr froh, per Internet mehr oder weniger durch Zufall auf diese Möglichkeit gestoßen zu sein, nicht nur Geld irgendwohin zu spenden, sondern mit ganz persönlichem Bezug helfen zu können, dank dem großen Engagement der Kuba-Hilfe und dem Optimismus und der Tatkraft von Schwester Remedios und den Mitarbeitern vor Ort.

Friederike Klein, München