Kuba-Hilfe
Pate werden
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Heilpraktikerin Sybille Heinzl besuchte ihr Patenkind

Es war eine sehr berührende und intensive Erfahrung



Patin Sybille Heinzl mit ihrem Patenkind Taylor.
Patin Sybille Heinzl, Geschäftsführerin von Zenomed, eines Zentrums für Osteopathie, besuchte und behandelte betroffene Kinder des Projekts Párraga. Als Heilpraktikerin auf dem Fachgebiet, Osteopathie für Säuglinge, Kinder und Erwachsene, machte Sie dabei sehr bewegende Erfahrungen.


B
ereits einige Male verbrachte ich meinen Urlaub auf Kuba. Und jedes Mal war es anders. Mein letzter Urlaub war aber nicht nur ein Urlaub, es war ein ganz besonderer Aufenthalt, denn ich hatte Gelegenheit mein Patenkind und die Projekte der Bernhard Adolph-Stiftung kennen zu lernen und konnte darüber hinaus als Heilpraktikerin mein Wissen über die Osteopathie sehr sinnvoll anwenden.

Zunächst fuhr ich nach Parrága, einem kleinen Vorort, ca. 20 km vom Zentrum Havannas entfernt. Hier unterstützt die Bernhard Adolph-Stiftung unter anderem einen Kindergarten mit ca. 50 Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren.

Bei meiner Ankunft wurde ich ganz herzlich von den kooperierenden Ordensschwestern, den Betreuerinnen und ganz besonders von den Kindern begrüßt. Die Räumlichkeiten und die Atmosphäre im Kindergarten gibt den Kindern ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, das konnte man spüren und sehen. Mittags bekommen sie eine gesunde warme Mahlzeit.

Man hat dort ein richtig gutes Team und Netzwerk von Sozialarbeitern und Betreuerinnen aufgebaut, die die Familien der Kinder unterstützen und betreuen. Die Familien werden regelmäßig besucht und es wird sich ein Bild gemacht von den Familienverhältnissen und Lebensumständen. Geholfen wird ganz individuell, mit Kleidung, Lebensmitteln und vielen anderen wichtigen Dingen. Die soziale Betreuung schließt z.B. auch die Begleitung und Hilfe für die Eltern bei Behördengängen ein.


Besuch bei der Patenfamilie.
Ich durfte einige der Kinder daheim besuchen und war zum Teil sehr betroffen und bewegt unter welchen Umständen viele von Ihnen leben müssen und welche Schicksale viele der Kinder haben. Die Häuser bestehen zum Teil aus einbruchgefährdeten Mauerwerk, die Dächer sind nicht ganz geschlossen, es gibt zum Teil nur einen Stein, auf dem eine kleine Kochplatte steht mit einem Topf voller Reis. Einige Familien wohnen in dieser Gegend zu viert in einem kleinen Raum, der Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad gleichzeitig darstellt.
Oftmals sind die Mütter alleinerziehend, haben nicht selten 3 Kinder und müssen daher arbeiten gehen, wenn sie denn Arbeit finden. Manchmal sind die Kinder tagsüber auf sich allein gestellt. Die Nachbarn und die Familien sind wichtige soziale Netze. Der Zusammenhalt ist groß, sie helfen und unterstützen sich gegenseitig.

Viele der Kinder haben Probleme mit der Atmung und sind nicht selten traumatisiert. Ich durfte einige der Kinder osteopathisch untersuchen und behandeln. Es war eine sehr berührende und intensive Erfahrung mit wie viel Hoffnung, Interesse, Vertrauen und Offenheit dieses Angebot von den Eltern und den Betreuerinnen angenommen wurde. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrungen, hatte aber auch das Gefühl zu wenig in der kurzen Zeit meines Aufenthaltes tun zu können. Gerne würde ich länger vor Ort bleiben, um die Kinder in regelmäßigen Zeitabständen behandeln und begleiten zu können.
Daher ist der nächste Flug bereits gebucht und ich freue mich riesig auf ein Wiedersehen!
Eine positive Erfahrung war ebenfalls der Besuch bei meinem Patenkind Taylor! Ein kleiner süßer 2 jähriger Junge, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe!

Bei meiner Ankunft begrüßten mich alle auch hier sehr herzlich und freuten sich über die kleinen Mitbringsel. Ich fühlte mich sehr willkommen! Ich habe die kubanischen Menschen immer als sehr herzlich, offen und gastfreundlich kennen gelernt und das war auch hier so. Sogar die Nachbarn kamen rüber und begrüßten mich herzlich und neugierig. Das wenige was man hat wird geteilt, so reichte man mir zur Begrüßung frische Früchte. Für mein Patenkind Taylor hingegen waren die Seifenblasen am faszinierendsten, die ich für ihn dabei hatte.

Die Mutter von Taylor ist seit ihrer Kindheit an einen Rollstuhl gebunden. Leider befindet sich dieser in sehr schlechtem Zustand und man hofft auf die Möglichkeit ihn eines Tages reparieren zu können.

Wie schön, dass es möglich ist, einen persönlichen Kontakt zu den Patenkindern und ihren Familie halten zu können! Es verbindet und bereichert alle! Es ist schön zu wissen, dass die monatliche finanzielle Unterstützung direkt den Familien zu Gute kommt!

Ich freue mich auf meinen nächsten Besuch und bin gespannt, was sich im nächsten halben Jahr alles verändert hat und wie groß Taylor geworden ist!



Wolfsburg, 22. Mai 2016
Sybille Heinzl



Dolmetscher Fernando half beim Übersetzen.

Sybille Heinzl während der Behandlung einer kleinen Patientin.