Im März 2014 habe ich mir einen langjährigen Wunsch erfüllt: eine Rundreise durch Kuba. Havanna, Viñales, Cienfuegos, Trinidad, Santiago de Cuba – Gemeinsam mit meiner Schwester habe ich viel gesehen und erlebt - und vom ersten Tag an war's um mich geschehen. So reisten wir im Mai 2015 erneut durch Kuba, und meine Liebe zu Land und Leuten wuchs weiter.
Wieder zu Hause, wurde ich auf die Kuba-Hilfe (heute: Bernhard Adolph-Stiftung) aufmerksam und wusste schnell: Das ist genau das, wonach ich gesucht habe. Eine Patenschaft für ein Kind in Kuba zu übernehmen und somit nicht nur meine Verbundenheit zu diesem Land zu stärken, sondern ihm auch etwas von dem zurück zu geben, was es mir auf meinen Reisen gegeben hat (diejenigen unter Ihnen, die ebenfalls vom "Kuba-Virus" infiziert sind, wissen was ich meine!).
Gespannt fieberte ich dem Briefumschlag mit Fotos und Daten zu meinem Patenkind entgegen. Als er endlich ankam und ich Lázara Paola (damals 20 Monate) zum ersten Mal sah, war ich total gerührt. Das war also "mein kleines Mädchen", deren Leben ich ab sofort ein Stück begleiten würde. Das war im August 2015. Und mir war klar: Ich wollte sie und ihre Mutter so schnell wie möglich persönlich kennenlernen.
Im Januar dieses Jahres, also nur knapp ein halbes Jahr später, war es schon soweit. Ich bin für drei Wochen nach Kuba geflogen und habe zwei Wochen davon im Projekt in Párraga "mitgearbeitet". (An all diejenigen, die nicht verstehen konnten, dass ich meinen Jahresurlaub dafür "opfere": Ich habe in dieser Zeit viel mehr zurückbekommen, als ich gegeben habe!)
Ich war so gespannt, wie das erste Treffen mit Lázara Paola verlaufen würde. Wie würde sie auf mich reagieren? Schüchtern, zurückhaltend, gar ängstlich? Doch genau das Gegenteil war der Fall. Man hatte ihr erzählt, dass ihre "madrina" (Patentante) sie besuchen kommt, und sie hatte mich ja bereits auf den Fotos gesehen. Als ich am ersten Morgen den Kindergarten betrat und Lázara Paola mich sah, stürmte sie auf mich zu, drückte mich fest - und wich mir von diesem Moment an nicht mehr von der Seite.
Zwei Wochen lang verbrachte ich jeden Tag von früh morgens bis zum späten Nachmittag im Kindergarten. Ich wurde von allen freundlich empfangen, habe mich sehr wohl gefühlt und hatte viel Spaß mit den Kindern. Vom ersten Tag an war ich beeindruckt, wie lieb und wohl erzogen die Kinder dort sind und wie konsequent und liebevoll die Mitarbeiterinnen sie durch den Alltag begleiten. Angefangen vom morgendlichen kleinen Gottesdienst und der anschließenden Gymnastik, Spielen und Toben im Hof über die kreativen, kindgerechten Lerneinheiten in den Gruppen bis zum gemeinsamen Essen und anschließendem Mittagsschlaf - jeder Tag ist genau durchstrukturiert. Und das scheint genau das zu sein, was die Kinder brauchen. Denn ihre Familien können ihnen diese Strukturen oftmals leider nicht bieten.
Was ich bei den Hausbesuchen mit den Sozialarbeiterinnen Idalmys und Katia gesehen habe, hat mich zutiefst erschüttert und bewegt. Unvorstellbar, dass Kinder in so einer Armut aufwachsen müssen. Umso mehr weiß ich nun, was die Bernhard Adolph-Stiftung vor Ort leistet. Die Arbeit der Kindergärtnerinnen, der Sozialarbeiterinnen und der Ordensschwestern ist so viel wert - sie ermöglichen ein Stück unbeschwerte Kindheit und im besten Fall die Chance auf ein besseres Leben.
Ich wünsche mir, dass ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann, indem ich Lázara Paola ein Stück auf ihrem Lebensweg begleite und die Bernhard Adolph-Stiftung weiterhin unterstütze. Schon als ich mich für diese Patenschaft entschieden habe, war ich sicher, dass ich das Richtige tue. Doch nun weiß ich es mit Gewissheit!
Mirella Turrek, Essen
Bernhard Adolph-Stiftung / Kuba-Hilfe
Jovyplatz 4 (kreativAmt)
45964 Gladbeck
Telefon: +49 2043 9211 407
E-Mail: info@kuba-hilfe.de
Internet: www.kuba-hilfe.de