Kuba-Hilfe
Pate werden
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Vierfach-Pate Frank Baack

Das Glück, den Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen



Frank Baack mit seinem ersten Patenkind Yadrielis.
Pate von vier Patenkindern zu sein ist nun wirklich nicht alltäglich. Darüber hinaus hält Frank Baack guten Kontakt zu seinen Patenfamilien und besucht sie regelmäßig.

S
eit mehr als zehn Jahren besuche ich Kuba regelmäßig. Das Wetter ist meistens schön, Sprach- oder Tanzkurse können hier für wenig Geld gebucht werden und auch sonst ist Kuba ein günstiges Reiseziel. Außerdem ist Kuba ein El Dorado für Fotografen.
Nirgendwo sonst auf der Welt habe ich Menschen kennengelernt, die trotz widrigster Umstände so lebensfroh sind wie Kubaner. Schon immer hatte ich den Wunsch, dort lebende Kinder gezielt zu unterstützen. Leider bieten die bekannten Hilfsorganisationen keine Patenschaften für in Kuba lebende Kinder an. Im Juni 2012 habe ich durch Zufall erfahren, dass die Bernhard-Adolph-Stiftung (damals noch Kuba-Hilfe e.V.) Patenschaften für kubanische Kinder vermittelt. Die Stiftung hilft vor allem kubanischen Kindern, ein möglichst sorgenfreies Leben zu führen. Sie widmet sich dem Aufbau und der Unterstützung von Kinderheimen, medizinischen und sozialen Einrichtungen in Kuba sowie der Vermittlung von Patenschaften. Im August 2012 habe ich dann eine Patenschaft für ein kubanisches Mädchen übernommen. Ihr Name ist Yadrielys und sie war damals zehn Monate alt.

Yadrielys lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Párraga. Párraga ist ein Stadtteil von Havanna, ca. 15 Kilometer vom Zentrum entfernt. Touristen verirren sich kaum dorthin. Im Dezember 2012 habe ich während meines Urlaubs Párraga und mein Patenkind besuchen können. Yadrielys, ihre Mutter und ihr Bruder leben in einer Hütte von knapp zehn Quadratmetern. Ein Wasseranschluss ist nicht vorhanden. In der Kochnische befindet sich ein kleiner Gaskocher. Sonst nichts. Die Wände sind nicht verputzt und das Dach ist undicht. Ein Bett mit durchgelegener Matratze dient der Mutter und dem Bruder als Schlafgelegenheit. Das von der Stiftung zur Verfügung gestellte Kinderbett von Yadrielys ist der einzige Lichtblick in diesem Raum. Da Yadrielys zu diesem Zeitpunkt gerade ein Jahr alt war, fand natürlich keine direkte Kommunikation statt. Aber ihre Mutter hat mir viel über das Leben in Párrage und auch über Yadrielys erzählt. Yadrielys leidet an Asthma, ist aber ein fröhliches Kind, das viel und gerne lacht. Bei meinem Besuch war sie zuerst etwas schüchtern und hat sich kaum von der Mutter entfernt. Erst als wir zusammen die mitgebrachten Geschenke auspackten, taute sie etwas auf. Später haben wir dann im Hof noch zusammen gespielt

Nach diesem Urlaub hatte ich mich entschlossen, die Stiftung noch mehr zu unterstützen und habe eine weitere Patenschaft übernommen. Es ist wieder ein Mädchen und ihr Name ist Selene.

Damals war sie zwei Jahre alt. Selene lebt ebenfalls in Párraga und die Wohnsituation ist die gleiche wie bei Yadrielys. Selene ist ein Einzelkind, aber damals lebte der Vater noch bei der Familie. Heute nicht mehr. Selene habe ich während meines Urlaubs im April 2013 besuchen können. Sie war damals ein sehr schüchternes, fast ängstliches Kind. Sie hat häufig ohne Grund geweint und sich nur selten von der Mutter entfernt. Mit mir hat sie während meines Besuchs kaum gesprochen.


In den letzten Jahren war ich mehrmals in Kuba und habe meine Patenkinder und die Kita immer besucht. Zusammen mit den Familien meiner Patenkinder und einer Mitarbeiterin der Stiftung unternehmen wir auch immer etwas. Bisher konnten wir einen Vergnügungspark, den botanischen- und den zoologischen Garten zusammen besuchen. Aber am besten gefällt es den Kindern, wenn wir zusammen einen Tag am Pool meines Hotels verbringen.

Eine Einrichtung der Stiftung ist unter anderem die Kita in Párraga. Während meines Urlaubs im September 2015 habe ich auch wieder die Kita besucht. Für die Kinder ist es immer ein großes Erlebnis, wenn Paten die Kita besuchen. An diesem Tag befand sich auch ein kleines Mädchen in der Kita, welches mir den ganzen Tag nicht von der Seite gewichen ist. Irgendwie hat die Chemie zwischen ihr und mir auf Anhieb gestimmt. Ihr Name ist Amanda.

Nach meiner Rückkehr hatte ich bei der Stiftung nachgefragt, ob es schon einen Paten für Amanda gab. Gab es nicht. Ich habe dann die Patenschaft für Amanda übernommen. Amandas Mutter hatte der Stiftung noch mitgeteilt, dass Amanda zu diesem Zeitpunkt noch nicht getauft war und sie fragte, ob ich gerne ihr Taufpate sein möchte. Und ob ich wollte.

So wurde ich dann im April 2016 einer der Hauptdarsteller bei einer kubanischen Taufe. Auch wenn sich kubanische Taufen nicht großartig von deutschen Taufen unterscheiden, war das schon ein spannendes Ereignis für mich, allein schon deshalb, weil ich mit meinen Spanischkenntnissen an meine Grenzen gestoßen bin. Aber letztendlich lief es wie immer in Kuba: Ende gut, alles gut.




Selene, seit 2012 Patenkind bei der Kuba-Hilfe.
Yadrielys und Selene sind jetzt beide fünf Jahre alt und für beide beginnt im September die Schulzeit. Mittlerweile sind sie ziemlich beste Freundinnen und von der Schüchternheit bei meinen ersten Besuchen ist nichts übrig geblieben. Beide sind temperamentvoll und können einen richtig auf Trab halten. Abgesehen von Yadrielys´ Asthma sind beide Kinder gesund. Durch die sehr gute pädagogische Arbeit in der Kita haben beide einen Bildungsstand, der höher ist als der von gleichaltrigen Kindern in Párraga. Zu beiden Kindern und den Müttern hat sich ein Verhältnis entwickelt, welches dem, was Familie bedeutet, sehr nahe kommt. Ob sich das bei Amanda und ihrer Familie auch so entwickelt, bleibt abzuwarten. Ich bin da aber recht zuversichtlich.

Sicher, das alles kostet auch Geld. Für eine Patenschaft sind monatlich 30 € an die Stiftung zu zahlen. Weitere freiwillige Spenden bei Geburtstagen, zu Weihnachten und bei Besuchen kommen (falls gewollt) dazu. Aber zu sehen, dass mit diesen Spenden dazu beigetragen wird, dass es Menschen, die eigentlich nichts haben, ermöglicht wird, ein besseres Leben zu führen, ist schon ein schönes Gefühl. Mir jedenfalls hat bisher kein Cent, den ich in diese Patenschaften investiert habe, leid getan. Deshalb habe ich auch ab Juni 2016 eine weitere Patenschaft übernommen.

Hasta luego und viele Grüße
Frank Baack